Haben Sie es schon bemerkt, dass vor genau 24 Stunden der Frühling begonnen hat? Es ist zwar zeitweise noch etwas kühl und feucht,
aber die Schneeglöckchen kündigten schon vor einigen Tagen den Vorfrühling an den Waldrändern an und in diesen Tagen wird es in unseren Bauergärten bunt. Auch in einem kleinen Reihenhausgärtchen sollte ein Platz für ein kleines Gemüse- oder Kräuterbeetchen zu finden sein. Fangen Sie klein an und säen Sie mit Ihrem Kind ein Tütchen Radieschen aus und Sie werden sich wundern, wie gut
Radieschen schmecken können…
…und dann packt Sie vielleicht auch (wie mich auch) die Sucht nach Natur, Gesundheit, Ruhe, Ausgleich und vieles Gutes mehr. Schaffen Sie Ihr eigenes eigenartiges Kunstwerk. Planen Sie (mit uns) Ihren eigenen Bauergarten, bauen Sie ihn und lieben, beschützen und pflegen Sie ihn. Kein Kunstwerk hat so viel Leben wir Ihr Bauern-Gärtchen.
Bündeln Sie die Weisheiten von Generationen in Ihrem Garten. Die Verbindung von Nutzen und Schönheit, aber auch Duft, Aroma, Würze und Gesundheit, die Verwendung der Pflanzen, von denen Heilwirkungen bekannt sind, passen auch in die meisten modernen Gärten. Nehmen
Sie alte Bauergartenbücher und Pflanzpläne uralter Gärten oder schauen Sie einmal unter dem Suchbegriff „Bauerngärten“ im Internet nach (ca. 279.000 Einträge); Kombinieren Sie die alten Erfahrungen mit Ihren eigenen, z.B. mit ein wenig mehr Kunstgegenständen und vielleicht auch einmal mit nicht bodenständigen und nicht heimischen Pflanzen, wie z.B. Bambushecken. Auch Rittersporn, Salbei, Bartnelke, Rosmarin und Fenchel aus Südeuropa und dem Orient sind schon lange Zeit in alten Bauergärten geduldet. Ebenso die Sonnenblume, Goldrute, Herbstaster und der Phlox, welche um 1492 aus Nordamerika bei uns eingeführt wurden. Man kann keinen Bauergarten so anlegen, dass er „richtig“ ist, oder so, wie er „früher“ einmal war. Wann ist es ein „echter“ Bauerngarten, wie weit soll man da in die Geschichte zurückgehen?
Bauerngärten haben sich immer verändert und es kamen immer neue Pflanzenarten aus aller Welt hinzu. Früher ging es in erster Linie um die Bedürfnisse und den Geschmack der Bäuerinnen, heute geht es um die Bedürfnisse und den Geschmack der Gartenbesitzer.
Früher baute man den Weißen Gänsefuß, die Kornblume oder den Färber-Waid an, um Stofffarben zu gewinnen. Wer braucht die Pflanzen dafür heute noch? Andererseits braucht man die entzündungshemmende Wirkung des Gundermanns zwar nicht mehr für Schwertwunden, aber helfen würden diese Pflanzen uns heute auch noch in ähnlichen Situationen, wie uns auch die Schafgarbe am Wegesrand bei einem Unfall ihre blutstillende Wirkung beweisen könnte. Wenn wir uns der Wirkung solcher Unkräuter bewusst wären, würden wir sie doch vielleicht anders behandeln und auch, wenn sie an ihrem Standort stören, vielleicht eher als Heil-Kräutertee oder als Gewürz in Salat und Suppe verwenden.
Die Grundbepflanzung bildet häufig eine sauber gestutzte Buchseinfassung. Durch ihn erhalten alle anderen Pflanzen mit ihrer verschwenderischen Blütenfülle einen gefälligen, neutralen Rahmen. Durch diese traditionelle Beeteinfassung schafft man eine optische Ordnung, welche aber auch durch andere Immergrüne Pflanzen erzielt werden kann. Ein wichtiger Aspekt bei der Anordnung der Pflanzen sollten deren Boden- und Lichtansprüche sein. So können Sie z.B. in einzelne abgetrennte Beete nur Kalkliebende oder in andere Ecken unter Bäumen nur Halbschatten bevorzugende Pflanzen gruppieren. Auch bei dem Gemüse, welches Sie verwenden wollen, sollten Sie dem Boden stärkere Beachtung schenken. So sind z.B. Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi, Sellerie, Weißkohl und Wirsing Starkzehrer. Knoblauch, Möhren, Radieschen, Rettich, Rosenkohl, Tomaten und Zwiebeln gehören zu den mittelstarken Zehrern und Feldsalat, Grünkohl, Petersilie, Schnittlauch und verschiedene Kräuter zu den Schwachzehrern. Somit können Sie den Boden optimal nutzen, wenn Sie den Standort der Pflanzen jedes Jahr entsprechend wechseln – etwas Zeit und Muße sollten Sie unbedingt für Ihren Bauerngarten einplanen und sich dann auch nehmen. Den Standort einer bequemen Gartenbank sollten Sie frühzeitig festlegen, denn diese werden Sie häufig in Anspruch nehmen, um Ihr Werk zu begutachten.
Es kann auch bei den Pflanzen nicht „jeder mit jedem“. So verstehen sich angeblich Fenchel und Tomate oder Petersilie und Kopfsalat gar nicht miteinander, andere vertragen oder fördern sich sogar besonders gut miteinander. So hilft Basilikum bei Tomate und Kohl gegen Mehltau und die weiße Fliege, Borretsch hilft dem Kohl gegen den Kohlweißling, lockt Bienen und lockert schwere Böden. Dill schützt die Möhre vor der Möhrenfliege, Wermut hilft gegen Rost an der Johannisbeere, die Zwiebel gegen Rost an der Stachelbeere u.s.w.
Neben Sträuchern, Stauden, Gemüse und Obstbäumen passen auch gut Zwiebelpflanzen in den Bauergarten. Crocus, Narzissen, Schneeglöckchen, Schachbrettblume, Tulpen und Traubenhyazinthen runden das Bild besonders im Frühjahr ab.
Früher diente der Bauern-Garten mehr dem Nutzen, selten wurde er der Schönheit wegen und als Rückzugsort genutzt. Gestaltet wurden die Gärten ebenfalls funktional, so dass man jede einzelne Parzelle bequem vom Weg aus bearbeiten konnte und die Pflanzenarten getrennt waren. Erst in zweiter Linie wurde darauf geachtet, dass durch die vor allem symmetrische Einteilung der Beete das ganze Bild „eine gefällige Form“ bekam. Aber auch die Wechselbewirtschaftung war ein maßgeblicher Grund für diese Art der Einteilung.
Nutzen Sie den Winter für die Planung, denn auch z.B. die Beachtung einer geordneten Fruchtfolge bietet Vorteile, wie z.B. eine leichtere Bearbeitung, eine Förderung der Bodentätigkeit und erhöhte Erträge. Sollte Ihnen die Planung nicht liegen und Sie wollen eher den Garten bauen oder einfach nur genießen, dann machen Sie einen Termin mit dem Landschaftsgärtner oder Landschaftsarchitekten
(www.freiraum-konzept.com ) Ihres Vertrauens. ;-)
Freuen Sie sich auf den ersten Sonntag, an dem Sie mit Ihrer Familie die Früchte Ihrer harten Arbeit genießen werden!